Tourenbericht RCS 3-Tagestour 21.-23. Juni 2019
Die Besammlung für die RCSeebach 3-Tagestour fand wie immer bei den Garagenplätzen in der Wohnsiedlung von Erich Walder statt. Es ist die 13. Tour; aber es ist keine Unglückszahl. Vorweg: Das Wetter war ideal und die 13 TeilnehmerInnen neuer Rekord!
Dabei waren (alphabetisch):
Dominik Bortis (krankheitshalber leider nur zwei Etappen), Ruedi Gutschi, David Hansen, Michael Konstanzer, Stefan Maag (nur eine Etappe, Papi Pflichten rufen), Koni Morf (nur eine Etappe, Familienanlass), Fredi Portmann, Bruno Schnider, Marie Schurr, Hans Peter Sommer, Erich Walder (Begleitung), Hendrik Wildner, Patrick Zanolla.
1. Etappe: Zürich – Thun / 142 Km, 2421 Hm.
Wir fuhren geschlossen los, via Hönggerberg auf Velowegen nach Oberengstringen und bei meinem Dorf vorbei. Mit Begrüssung div. Bewohnerinnen, weiter nach Schlieren alles über Nebenstrassen ohne Verkehr bis nach Rudolfstetten. Beim "Schiffhalt" entschieden wir uns für zwei Gruppen. Die erste Gruppe: Stefan, Hendrik, Koni, David, Dominik, Bruno und Fredi (nicht so gemütliche Fahrweise). Die zweite Gruppe: Marie, Patrick, Ruedi, Hanspeter und Michael (die wollten auch die Landschaft geniessen).
Nach Berikon, wo Erich uns erwartete und wir ihm mit „Daumen hoch“ signalisierten, dass alles in Ordnung ist, ging es ohne Halt weiter zur ersten schönen Abfahrt hinunter an die Reuss nach Rotenschwil und weiter auf dem Veloweg nach Muri. Darauf folgte der nächste Anstieg hinauf nach Geltwil und von da an kam nochmals ein Anstieg auf ca. 800 m auf eine herrliche Hochebene, wie sie oft im Jura zu finden ist. Eine wunderschöne Landschaft mit viel Landwirtschaft, Viehweiden und ohne Verkehr. Daraufhin ging es schon wieder abwärts. Durch eine Waldstrasse nach Hochdorf und über schöne Nebenstrassen, welche wir ohne Navi sicher nie gefunden hätten, gelangten wir schliesslich nach Malters. Nun folgte der erste happige Anstieg nach Rengg mit Mittagshalt im gemütlichen Bergrestaurant. Erich war unterdessen auch schon eingetroffen und kurz darauf folgte unsere zweite Gruppe. Alle hatten sich einen Imbiss wohl verdient.
Zum Verdauen rollte es zunächst abwärts ins Entlebuch. Ab Hasle war die Strasse immer leicht ansteigend. Der Himmel war grau, aber es gab keinen Regen. Nach Schangnau, dem Heimatort von Beat Feuz, ging‘s nochmals hinunter und dann folgte die letzte Hürde über den Schallenberg, bei dem auch die Motorradfahrer zum Zug kommen; aber eben jedem sein Hobby. Oben angekommen, waren die Strapazen schnell vergessen und nun folgte das Finale des heutigen Tages mit der Abfahrt nach Thun.
Einige besuchten auf Einladung noch Beni Morf, das ausgewanderte RCS Mitglied, welches nun in Steffisburg wohnt und genossen auf der schönen Terrasse noch einen Apéro. (Danke Beni für die spontane Einladung). Die restlichen zogen es vor, ins Hotel zu fahren, da die Wetter-App für den Abend Regen vorausgesagt hatte. Als die Wolken schwärzer wurden, machte sich auch die erste Gruppe auf den Weg zum Hotel, jedoch ohne Stefan, der fuhr dann mit dem Zug wieder nach Hause, und Koni, der übernachtete bei seinem Bruder.
Gegen 17 Uhr waren alle gut im Hotel angekommen, ausser Erich. Nach langem Suchen fuhr er zuerst zu Beni und brachte Stefan und Koni deren Gepäck. Von dort wollte er zu unserem Hotel kommen mit dem restlichen Gepäck. Das Navi leitete Erich jedoch immer am Hotel Holiday vorbei und auch jegliches Winken am Kreisel direkt vor dem Hotel half nichts, denn sein Ziel war auf einer Anhöhe in der Nähe von Thun (gemäss Navi: „Sie haben ihr Ziel erreicht“). Nach diversen Telefonaten hat uns dann Erich gefunden und wir konnten unser Gepäck glücklich in Empfang nehmen. Kaum hatte jeder sein Gepäck gefasst, setzte dann der starke Regen ein, der schon lange von Meteo Swiss angekündigt wurde. Zum Nachtessen sind Koni und Beni noch zu uns ins Hotel gefahren und wir genossen gemeinsam das Nachtessen. Das richtige Menü zu finden war jedoch nicht so einfach, da es nicht so richtige Velofahrerspeisen auf der Karte hatte. Und zu allem Übel war noch Kantonales Blasmusikfest rund ums Hotel, das bedeutete unser wohlverdienter Schlaf wurde bis am 2 Uhr morgens gestört, das Partyzelt war vor unseren Zimmern; aber Velofahrer sind ja hart im Nehmen. Gute Nacht.
Ankunft am Schallenberg (v.l.n.r.): David Hansen, Stefan Maag, Hendrik Wildner und Dominik Bortis.
Warten auf Erich beim Kreisel vor dem Hotel......
2. Etappe: Thun – Delémont / 140 Km, 1757 Hm
Nach einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht mit deutschem Schlager stärkten wir uns mit einem guten Frühstück. In der Nacht hat es noch stark geregnet, doch jetzt, bei unserer Abfahrt nach Delsberg, ist es trocken, aber der Himmel ist noch mit dunklen Wolken bedeckt. Unsere Gruppe ist kleiner geworden. Koni und Stefan sind mit bekannten Verpflichtungen abgereist und Ruedi zieht einen Ruhetag ein. Ist auch vernünftig nach so einer strengen Etappe. Wir bildeten nur noch eine Gruppe, denn zu neunt hatte die Gruppe eine richtige Grösse. Die Gruppenauftrennung folgte dann erst später, aber dazu komme ich noch. Kurz nach Thun folgte sogleich der erste Anstieg nach Wattenwil. Kurz vor Rüti erreichten wir den bis anhin höchsten Punkt von da an, rollten wir zügig mehrheitlich flach bis Aarberg. Hans Peter kommentierte die Gegend laufend, denn er kennt sich hier gut aus und weiss auch wo sich der Velohersteller Thömus befindet: in Thörishaus. Erich und Ruedi erwarteten uns bereits in der Beiz in Aarberg, wo wir einen kleinen Imbiss einnahmen.
Fahrt nach Aarberg (Marie & Fredi)
Nach der Mittagspause fuhren wir weiter über Lyss nach Arch. Wo jede/er entscheiden konnte ob sie/er den Grenchenpass oder den Weissenstein hochfahren wollte, um nach Delémont zu gelangen. Marie, Patrick, Hans Peter, Michael und Bruno entscheiden sich für den Grenchenpass, der etwas weniger steil aber höher als der Weissenstein ist. Der Grenchenberg ist eine Passstraße, die das Städtchen Grenchen mit Court im französischen Teil des Schweizer Juras verbindet. Henrik, David, Dominik und Fredi entscheiden sich für den Weissensteinpass. Kaum in Solothurn angekommen, ist die Strecke Richtung Weissenstein ausgeschildert und jetzt gibt’s kein Zurück mehr. Erich und Ruedi feuern uns bei der Talstation noch an. Wer will könnte noch verladen, doch der Ehrgeiz ist grösser und wir beginnen den Aufstieg. Die Südrampe ist nämlich so steil, dass man am besten gleich den Sessellift nimmt oder hinten ein grösseres Kettenblatt und vorne ein kleineres montiert. Die Straße ist (mit Ausnahme von Motorradfahrern) meistens nur schwach befahren und bietet sich daher für den sportlichen Fahrradfahrer oder Biker förmlich an. Dominik und ich mussten zum Teil richtig Slalomfahren (die längste Slalomstrecke der Welt); Ramon Zehnhäusern hätte es nicht besser gemacht.
Einmal Weissenstein - nie mehr Weissenstein. Es war brutal, so lange 22% hinauf zu fahren. Mein Navi motzte und wollte Pause machen, da ich fast stillstand. Zum Glück feuerten Dominik und ich uns an, sonst hätte ich es nicht geschafft. Dominik war zudem gesundheitlich angeschlagen und musste noch doppelt leiden. Erich und Ruedi unterstützten uns auch immer wieder. Ohne gross die schöne Aussicht zu geniessen fuhren wir durch einen intakten Wald, eine feuchte, kurvenreiche und schmale Strasse hinunter nach Gänsbrunnen. Die Felge von Dominik war dem Schmelzen nahe, da sind meine Scheibenbremsen im Vorteil. Und jetzt nur noch leicht abwärts via Roches-Rennendorf nach Delémont zum Hotel National. Erich und Ruedi hatten schon das Gepäck ausgeladen und warteten in der Gartenbeiz beim Hotel.
Die Gruppe "Grenchenpass" ist dann auch gut angekommen; allerdings mit einer Laufpassage wegen eines Felssturzes im Aufstieg. Das Nachtessen nahmen wir im Hotel ein, doch es war von der Auswahl auch nicht überragend. Wir machten dann noch einen Bummel in der schönen Altstadt von Delémont mit anschliessendem Schlummertrunk. Ich habe sogar zufällig noch Marcel Iseli in Delémont getroffen, der mit einer Velogruppe auf der Rückfahrt von Barcelona nach Zürich unterwegs war. Endlich konnten wir eine ruhige Nacht geniessen ohne Partylärm. Gute Nacht!
Da lachte ich noch, aber nicht mer lange.....gut angekommen und schon wieder erholt, Fredi und Dominik
3. Etappe: Delémont - Seebach / 118 Km, 1503 Hm
Gut ausgeruht nehmen wir das Frühstück ein; Preis-Leistung des Hotels war okay. Wir starten sogar früher als geplant, alle haben den Drang nach Hause. Unser Präsident Dominik Bortis erschien nicht zum Frühstück. Seine nicht auskurierte Krankheit (Angina) ist wieder ausgebrochen und er verliess das Hotel nach einer schlaflosen Nacht um halb fünf Uhr morgens. Mit dem ersten Zug ging es direkt nach Zürich HB in die Permanence: wieder 10 Tage Antibiotika und Ruhe verschrieben.
Und schon wieder ein Mann weniger, dafür ist Ruedi wieder erholt und bereit für die Rückfahrt. Somit sind wir wieder neun Fahrer und eine geschlossene Gruppe. Von Mervelier stieg die Strasse bis auf den Scheltenpass an. „Klein, aber oho», wenn dieses Stichwort auf einen Pass im Schweizer Jura zutrifft, dann sicher auf den Scheltenpass. Dieser Übergang, der die Kantone Jura (französischsprachig) und Solothurn (deutschsprachig) verbindet, hat vor allem landschaftsmässig, aber auch vom Gefälle einiges zu bieten. Er liegt eingebettet in eine ländliche und ziemlich verkehrsarme Gegend und verbindet mittels einer schmalen, asphaltierten Strasse die beiden Täler Val Terbi im Westen (Jura) und Guldental im Osten (Solothurn). Geographisch gesehen befinden wir uns hier in einer Übergangszone vom Faltenjura, mit seinen länglichen, teilweise steil abfallenden Bergrücken, zum Tafeljura, der sich eher durch flachere, rundliche Erhebungen auszeichnet. Die Strasse führt durch lichten Wald und offene Weideflächen, vorbei an einzelnen Bauernhöfen, und gibt einige Male den Blick auf die zurückliegenden Täler frei. Die Passhöhe selbst liegt im Wald, hat aber ausser einem ungeteerten Parkplatz nicht viel zu bieten. Doch die Abfahrt war kriminell, da die Strasse mit Löchern und herabgefallenen Steinen vom Tafeljura belegt war. Alle meisterten die heikle Strecke bravurös. Zum Glück hatte es fast keinen Gegenverkehr und man konnte den losen Felsbrocken gut ausweichen.
Es ging bei Langenbruck und Bärenwil nochmals kurz hinauf und dann schnell hinunter nach Hägendorf zum Mittagshalt. Für den Mittagshalt haben wir ein gutes Restaurant gefunden mit schöner Terrasse und der gastfreundliche Wirt mit östlichen Wurzeln kam sofort heraus und schob die Tische zusammen, damit wir schnell sitzen konnten. In Zürich würden wir mal locker ein paar Minuten warten.
Nach dem feinen Imbiss spielte sogar noch die Dorfmusik, aber leider nicht für uns. Die Musik holte beim Bahnhof die Turnerinnen vom eidgenössischen Turnfest in Aarau ab. Dafür hatten wir die Anerkennung von den Gästen (alles keine Velofahrer) im ganzen Restaurant, die uns, aufgrund deren Empfinden langen Strecke nach Zürich, staunend verabschiedeten. Und jetzt noch der Rest bis Seebach. Leider ist meine Route aber nicht ganz nach Wunsch verlaufen, denn das Navi führte uns noch zwischen Biberstein und Auenstein auf einen Kiesweg, der neben der Aare verlief. Aber bald waren wir wieder auf der richtigen Route und dann ging es ohne Halt bis nach Seebach. Die Gruppe hatte sich dann irgendwie vor Baden aufgelöst, aber es sind alle gut und unfallfrei in Seebach angekommen, wo Erich und Ruedi bereits auf uns mit dem Gepäck warteten.
Fazit:
Es war eine sehr gelungene 3-Tagestour mit einigen harten Aufstiegen. Aber nur flach, ist ja auch langweilig und so wird die Tour noch lange in Erinnerung bleiben. Über das Wetter konnten wir uns auch nicht beklagen; wir sind ohne Regenschutz durchgekommen, auch dank meinem Schutzblech am Velo als Glücksbringer.
Danke an alle die dabei waren. Speziellen Dank an Ruedi und der Firma Mercedes Benz, die uns immer kostenlos einen Super-Van zur Verfügung stellt. Einen riesengrossen Dank auch an Erich für seine gute Begleitung.
Fredi
Die bisherigen Touren :
1. 2007 Leukerbad ( mit Lauf Gemmipass )
2. 2008 Obersaxen ( inkl. Tremola )
3. 2009 Jura Steffisburg ( Besuch Fam. Beni Morf )
4. 2010 Schönwald ( Schwarzwald DE viel Regen )
5. 2011 Lenzerheide (viel Regen )
6. 2012 Meiringen ( mit grosser Scheidegg, Pässe Grimsel, Furka. Susten )
7. 2013 Grän ( Tannheimertal AU )
8. 2014 Colmar FR
9. 2015 Bulle ( Hitzefahrt )
10. 2016 Au in Österreich (AU) viel Regen kalt
11. 2017 Montbéliard (FR / endlich gute Temperatur )
12. 2018 Freudenstadt ( Nördlicher Schwarzwald gutes Wetter)
13. 2019 Seebach – Thun – Delémont - Seebach ( Teilnehmer Rekord 13 )